Zweckverband WOK saniert Leitungsnetz in Ruhstorf
Falkenberg/Ruhstorf, 30. Oktober 2015 – Der erste Bauabschnitt wurde jetzt planmäßig, d.h. rechtzeitig vor der Winterpause, fertiggestellt. Die Rede ist von der Vollsanierung des Leitungsnetzes des Zwecksverbands Wasserversorgung Oberes Kollbachtal (ZWOK) an der Ortsdurchfahrt in Ruhstorf im Markt Simbach.
v.l.n.r.: Anna Nagl, Herbert Sporrer, Andreas Bauer, Rainer Obermeier
Bei einem Ortstermin am 30. Oktober trafen sich Simbachs erster Bürgermeister Herbert Sporrer mit Anna Nagl, Zweckverbandsvorsitzende und Bürgermeisterin von Falkenberg, Rainer Obermeier, Wassermeister von ZWOK sowie Andreas Bauer von der gleichnamigen Hoch- und Tiefbaufirma aus Mitterskirchen und begutachteten den derzeitigen Stand des ersten Bauabschnitts, mit dem Ende September begonnen wurde.
Die Baumaßnahmen werden voraussichtlich bis Mitte 2016 beendet sein und umfassen den gesamten öffentlichen Bereich – neben den Hauptleitungen werden auch alle Hausanschlussleitungen, alle Schieber, Hydranten und Armaturen erneuert. Gleichzeitig werden die Anlieger gefragt, ob sie im Zuge der Gesamtbaumaßnahmen auch ihre jeweiligen privaten Leitungen und Anschlüsse auf den Grundstücken erneuern möchten. Die Anlieger erhalten hierzu jeweils ein individuelles Angebot. Der Vorteil: Kostenersparnis durch Synergienutzung im Rahmen der Gesamtmaßnahmen sowie die Sicherheit einer professionellen Durchführung.
Notwendige Investitionen aufgrund natürlicher Materialermüdung
Die Andreas Bauer GmbH hatte bei der vorangegangenen Ausschreibung das günstigste Angebot abgegeben und bringt obendrein langjährige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem Zweckverband mit. Es werden insgesamt rund 1.000 Meter Leitungen erneuert. In letzter Zeit hatte es im Ruhstorfer Leitungssystem an der Ortsdurchfahrt über die ZWOK-Leitstelle vermehrt Meldungen von Wasserverlusten und Rohrbrüchen gegeben. Immer mehr Leitungen zeigten eine natürliche Materialermüdung. Die alten PVC-Leitungen, die aus den Anfangszeiten des Zweckverbands in den 1960er Jahren stammen und eine technische Nutzdauer von rund 50 Jahren haben, werden daher nun durch PE-Rohre der Dimensionen d250 und d180 mit einem Innendurchmesser von 200 mm und 150 mm ersetzt, die aufgrund von technischen Qualitätsverbesserungen eine angenommene Nutzdauer von 80 bis 100 Jahren haben. Andreas Bauer: “Wenn sich in einem Abschnitt Rohrbrüche häufen, ist es im endeffekt kostengünstiger, die Leitungen nicht nur zu reparieren, sondern sie zu erneuern.”
Die veranschlagten Nettokosten des Projekts betragen rund 400.000 EUR. Die notwendigen Maßnahmen zur Sanierung, Reparatur inklusive technische Erneuerungen, beispielsweise zur Energieeinsparung, sind durch die Gebühren abgedeckt. Wobei kommunale Zweckverbände wie die Wasserversorgung Oberes Kollbachtal dem Allgemeinwohl verpflichtet sind. Das heißt, sie sind gehalten, kostendeckend zu arbeiten, um die Haushalte der Mitgliedergemeinden nicht zusätzlich zu belasten, aber sie erwirtschaften keinerlei Eigenprofite. Aus diesem Grund werden in Vier-Jahres-Abständen turnusmäßig die Kosten für laufende und notwendige künftige Investitionen gemäß des Kommunalen Abgabegesetzes (KAG) jeweils kostendeckend neu kalkuliert, aber auch weitere mögliche Sparpotentiale ausgelotet und diesbezügliche Maßnahmen beschlossen.
Nachhaltiges Wirtschaften als oberste Prämisse
Auch beim Sanierungsprojekt in Ruhstorf stand nachhaltiges Wirtschaften und die Vermeidung unnötiger Kosten ganz oben auf der Prioritätenliste. Da der Landkreis ursprünglich die Neu-Asphaltierung der DGF7 für 2016 geplant hatte – die Maßnahme wurde mittlerweile auf 2017 verschoben – hatte ZWOK die Sanierungsmaßnahmen am eigenen Leitungsnetz flexibel ins Vorfeld verlegt, um unnötige Folgekosten durch erneutes Aufbrechen des Asphalts zu vermeiden. Außerdem hatte sich der Zweckverband bereiterklärt, Leerrohre für die künftige Breitbandversorgung mitzuverlegen.
Für dieses umsichtige und kooperative Vorgehen sowie die Flexibilität bedankte sich Herbert Sporrer bei dieser Gelegenheit bei den Vertretern des Zweckverbands: „Vorbereitung und Organisation waren und sind total perfekt, auch was die persönliche Information der Bürger anbelangt.“ Der erfolgreiche Abschluss des ersten Bauabschnitts – betroffen sind die Simbacher Straße, Teile der Haberskirchener Straße und die Hofmark – war jetzt der positive Bescheid über die entnommenen Wasserproben. D.h. nun können die neuen Leitungen demnächst in Betrieb genommen werden.
Im zweiten Bauabschnitt stehen dann weitere Teilabschnitte an der Haberskirchener Straße auf dem Plan. Solange es die Witterung zulässt, wird noch in diesem Jahr mit den Maßnahmen begonnen. In der Winterpause werden bereits begonnene Baustellenabschnitte provisorisch geschlossenen, um in dieser Zeit einen hindernisfreien Straßenverkehr zu ermöglichen.