Ein halbes Jahrhundert Wasserqualität im Verbund
Heute gehören insgesamt acht Kommunen aus dem Landkreis Dingolfing-Landau zum Zweckverband Wasserversorgung Mittlere Vils: die Gemeinden Aham, Gerzen, Gottfrieding, Mamming und Marklkofen, die Märkte Reisbach und Frontenhausen sowie die Stadt Dingolfing.
Zweckverbände - ideale Lösung für kleinere Gemeinden
Aufgrund der geografischen Gegebenheiten – ganz Deutschland ist von einem ziemlich gleichmäßig verteilten Wassernetz durchzogen – ist die Trinkwasserversorgung traditionell meist regional organisiert – mit vielen kleinen und mittleren Anbietern. Rund 6.200 insgesamt. Rund die Hälfte von ihnen beliefert rund 96 Prozent der bundesdeutschen Haushalte mit circa 3.600 Millionen m³ Trinkwasser pro Jahr. Dabei liegt die Versorgung überwiegend in kommunaler Hand.
Damit auch kleinere Gemeinden ihre Aufgaben der sogenannten Daseinsvorsorge, zu denen u.a. auch die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser gehört, möglichst effizient erledigen können, hat der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen, sich interkommunal, in sogenannten Zweckverbänden zusammenzuschließen.
Beginn der Erfolgsgeschichte der Wasserversorgung Mittlere Vils
1964 schlossen sich die damals noch selbständigen Gemeinden Griesbach, Poxau und Steinberg zum interkommunalen „Zweckverband zur Wasserversorgung der Steinberg-Gruppe“ zusammen, um gemeinsam nach Wasser zu suchen. Kurz darauf schlossen sich auch die beiden Gemeinden Englmannsberg und Gottfrieding an. Aber die Wassersuche blieb ohne Erfolg.
Etwa zur gleichen Zeit wurde jedoch in der Nachbargemeinde Aham ausreichend Wasser gefunden, worauf der Verband 1967 zum „Zweckverband der Wasserversorgung der Aham-Steinberg-Gruppe“ erweitert wurde. Mitglieder waren neben der Steinberg-Gruppe auch die Gemeinden Aham, Gerzen, Frauenbiburg und Marklkofen.
Rund 20 Jahre später – mittlerweile waren auch die Gemeinden Reisbach und Mamming dem Verband beigetreten – erfolgte die Umbenennung in „Wasserversorgung Mittlere Vils“ (WMV). Heute versorgt der Verbund in den acht Mitgliedsgemeinden rund 18.000 Einwohner mit sauberem Trinkwasser von bester Qualität und erfüllt damit einen wichtigen Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Instandsetzung und Erhöhung der Versorgungssicherheit
Nach vielen Jahren des kontinuierlichen Erstausbaus der zentralen Wasserversorgung begannen vor einigen Jahren die ersten größeren Instandsetzungsarbeiten, gleichzeititg verbunden mit großen Investitionen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit im Verbandsgebiet.
So hatten sich beispielsweise im extrem heißen Sommer 2003 Probleme in der Wasserverteilung gezeigt. Daraufhin wurde das Netz durch Verbindungsleitungen verstärkt und eine zweite Grundwassererschließung errichtet. Der Erfolg zeigte sich beispielsweise mehr als deutlich im heißen Sommer 2013, als sich der Wasserverbrauch schlagartig um 50 Prozent anstieg. Der erhöhte Bedarf konnte problemlos gedeckt werden. Selbst in den Hochlagen stand jederzeit ausreichend Wasser mit genügend Versorgungsdruck zur Verfügung.
Wichtige Versorgungsschiene „Wasserturm Bacham – Reisbach“ im WMV-Verbandsgebiet
Ein weiterer Meilenstein in der Verbandsgeschichte war die Schaffung einer leistungsstarken Verbindungsleitung zwischen Reisbach und dem Wasserturm in Bachham, der zum „Zweckverband Wasserversorgung Oberes Kollbachtal“ (ZWOK) gehört. Dieses Projekt schaffte immense Sicherheitsreserven für das Vilstal.
Die Versorgungssicherheit für die Region nördlich der Vils wurde ebenfalls erhöht. Seit 2009 steht auch hier eine zweite Wassereinspeisung zur Verfügung. Zusammen mit der Stadt Dingolfing wurde das neue Wasserwerk in Daibersdorf / Gemeinde Gottfrieding errichtet und betrieben. Mit der Fertigstellung der neuen Anlage stehen täglich zusätzlich über 15.000 m³ Wasser zur Verfügung.
Versorgungskooperation des WMV mit der Stadt Dingolfing
Übersicht Netzumbau und Netzausbau bei der Wasserversorgung Mittlere Vils